05.10.2018

Irrenhaus 2.0

 

 

Hallo ihr alle! Wir hoffen, euch geht es gut!

Wer auf meiner Seite hier gut aufgepasst hat, der weiß, dass wir unser Haus gerne mal als Irrenhaus oder Hippiehütte bezeichnen. Der Titel verrät also eigentlich schon worum es geht – eine zweite Version von eben diesem Haus. Kurz und knapp: Papa und Mama sind fündig geworden! Endlich haben wir ein Haus, das die perfekten Eigenschaften für ein unkompliziertes Leben besitzt, wie Mama immer sagt. Soll heißen, wir werden unser aktuelles Haus schweren Herzens bald verlassen und nicht umbauen, sondern umziehen.

Warum?

Papa und Mama haben in den vergangenen Monaten oft davon gesprochen unser Haus behindertengerecht umzubauen. Lange war auch das der Plan erster Wahl. Nachdem aber insbesondere Papa mit vielen Firmen, Freunden und Verwandten gesprochen und geplant hat wurde eines immer klarer: Egal was wir machen, das Irrenhaus 1.0 ist einfach nicht für meine Bedürfnisse gebaut worden, es würde immer ein gestückeltes und improvisiertes Etwas bleiben. So sehr Papa und Mama handgemachte und individuelle Einzelstücke lieben, für unser Haus mit den vielen Ebenen und Stufen ist das einfach keine Option.

Nur ein Beispiel: Für einen Anbau von ca. 30m2 müssten wir mit Kosten von rund 150.000€ rechnen, da die einzige freie Fläche für ein solches Vorhaben schwer zugänglich hinter dem Haus liegt. Ein Bagger käme dort nur hin wenn wir vorher die gesamte Terrasse einreißen, von einem LKW mit Container ganz zu schweigen. Allein die Erdarbeiten am Hügel mit Stützmauern zu den umliegenden Grundstücken würden mehr als 50.000€ verschlingen. Trotzdem bräuchten wir noch immer zwei Heber, um mich zuerst auf die Terrasse (Haustür-Niveau) und schließlich zum Anbau (auf Erdgeschoss-Niveau) zu befördern. Im Hinblick auf einen zukünftig vorhandenen E-Rollstuhl (dazu hat Mama ja im letzten Beitrag etwas erzählt) ist eine frei befahrbare Umgebung aber unbedingt notwendig, damit ich mich selbstständig fortbewegen und frei entfalten kann.

Und nun?

Also haben wir uns für einen Neuanfang entschieden – in Mömbris – „Back to the roots“, weil Papa dort ursprünglich herkommt. Auch ist es für Mamas Familie aus Hessen praktischer, weil näher. Das Haus an sich liegt recht weit oben auf dem Berg, was schön ist für die vielen Tage, die wir Zuhause verbringen müssen wenn ich mal wieder nicht so fit bin. Von dort oben kann man prima das Wetter oder aber die recht tief fliegenden Flugzeuge beobachten. Trotz der Hanglage ist das Grundstück weitestgehend gerade – fast 1.000 m² haben wir dann zur Verfügung. Papa und Mama sind noch etwas zwiegespalten ob das wirklich so toll ist, denn die ganze Fläche muss nunmal auch gemäht und gepflegt werden…wer unseren Garten hier in Waldaschaff kennt weiß wie beliebt Gartenarbeit bei den beiden ist 😉

Für den Anfang soll der Garten, der zum Glück gut in Schuss ist, aber unser geringstes Problem sein. Aktuell wohnt im Haus noch eine liebe Familie zur Miete, die sich ebenfalls räumlich umorientiert und Ende November auszieht. Zum 1. Dezember beginnen dann also die eigentlichen Probleme – nämlich der Umbau. Wie Papa immer zu sagen pflegt: Himmel ist nirgendwo! Das Irrenhaus 2.0 bietet wie gesagt beste Grundvoraussetzungen, aber mindestens das Bad muss vergrößert und erneuert werden, damit ich auch in einigen Jahren noch gut darin zurechtkomme. Auch wird die Wand zwischen Wohn- und Esszimmer weichen müssen, um eine möglichst große Freifläche zum Rümdüsen und Wenden mit dem Rolli zu schaffen. Davon abgesehen möchten Papa und Mama wenigstens das EG vor Einzug komplett sanieren, damit ich viele stress- und vor allem baustaubfreie Jahre dort verbringen kann. Das unausgebaute OG sowie der große Keller kommen dann später dran. Da es unsere wohnliche Endlösung sein wird haben die beiden dann noch genügend Zeit, um Stück für Stück weiterzumachen.

Wie ihr seht haben die beiden viel vor! Ermöglicht wurde das alles unter anderem nur wegen des Spenden-Turniers, das im Dezember letzten Jahres vom FCC 75 Hösbach für mich organisiert wurde. Wir alle möchten an dieser Stelle nochmals DANKE sagen für alle Firmen die gespendet und sich am Turnier beteiligt haben. Danke an alle freiwilligen Helfer, Spieler, den FCC, die Feuerwehr und viele viele mehr! Es ist fast unmöglich jeden zu erwähnen, der Papa, Mama und mir in den letzten zwei Jahren geholfen hat. Deshalb möchten wir euch allen anbieten, dass jeder der gerne (und wohlverdient!) namentlich genannt werden möchte sich noch einmal bei uns unter smarty_samu@yahoo.de melden kann. Papa und Mama würden hier auf meiner Seite nämlich gern eine eigene Rubrik mit allen Helfern einfügen – dabei aber nicht übergehen, dass einige Firmen und Privatpersonen etwas scheu sind und diese öffentliche Nennung ablehnen. Deshalb unsere Bitte: Meldet euch, wenn ihr in den „Walk of Fame“ aufgenommen werden wollt  😉

Aber zurück zum Haus:

 

 

Das hier ist es – jedenfalls theoretisch auf Papier. Leider können wir euch noch keine echten Fotos zeigen, denn wie schon erwähnt ist es momentan noch bewohnt. Sobald wir es zum 1.12. diesen Jahres komplett übernehmen können wird es aber sicher eine virtuelle Führung geben, wie man so schön sagt. Ab diesem Tag haben wir dann genau fünf Monate Zeit um das EG fertigzustellen – der Umzug muss nämlich bis zum 1. Mai 2019 über die Bühne sein, da wir zu diesem Datum unser jetziges Irrenhaus 1.0 verkaufen werden. Wenn ihr mich fragt ist das alles ziemlich aufregend. Papa und Mama erzählen mir schon oft davon, dass wir bald in einem anderen Haus wohnen werden. So richtig vorstellen kann ich mir es aber noch nicht. Mama glaubt, dass das alles einfacher wird wenn ich ein paar Mal mit auf der Baustelle war. Und natürlich auch, sobald mein neues Zimmer eine blaue Wand besitzt. Die hab ich mir nämlich gewünscht! Wo genau wie viele Steckdosen hinkommen, ob ich eine Balkontür zur Terrasse brauche und welcher Fußboden verlegt wird – das überlasse ich lieber den beiden Erwachsenen. Hauptsache all meine Spielsachen und mein neues „Die Sendung mit der Maus“-Poster dürfen mit. Das haben mir die beiden versprochen! 🙂

Unsere Bitte:

An dieser Stelle möchten wir alle Firmen und Privatpersonen, die sich in den vergangenen Monaten angeboten haben um uns zu helfen wenn es so weit ist, ebenfalls noch einmal darum bitten sich bei uns zu melden! Papa und Mama haben leider den Überblick verloren und oftmals keine Kontaktdaten um selbst nachzufragen. Wahnsinnig gern würden die beiden eigentlich wieder vieles selbst erledigen, was im neuen Haus so anfällt, genauso wie sie es bei unserer jetzigen Hippiehütte getan haben. Leider ist Papa aber nach dem Unfall nicht mehr so fit wie zuvor – das Knie und der Rücken machen auch neun Monate später immer noch Probleme. Und Mama ist mit allem was mich betrifft auch ziemlich ausgelastet. Wir würden uns wirklich sehr freuen wenn Menschen uns tatkräftig unterstützen könnten – sowohl physisch als auch gedanklich beim Planen des Ganzen oder bei der Besorgung von Materialien. Alles was Fliesen legen, Gas- und Wasser-Installtionen und den Estrich angeht ist schon organisiert. Für die Arbeiten die vor dem Umzug abgeschlossen sein müssen fehlen also noch:

Fensterbauer (insbesondere für eine große Fensterfront zur Terrasse hin, die unbedingt barrierefrei für mich zu „durchfahren“ sein können muss),

Dachdecker (unbedingt jemanden, der mit Papa und Mama plant, erforderliches Material bestellen und unsere Helfer anleiten kann),

Verputzer für alle Innenwände sowie die Fassade inkl. Außendämmung,

Elektriker, die sich mit Smart Home Steuerungen auskennen sowie

Küchenbauer, die bei der Planung und dem Aufbau der eigentlichen Küche sowie eines ähnlich gearteten Schranksystems in meinem zukünftigen Zimmer mithelfen können.

Ganz egal bei was oder in welchem zeitlichen Umfang ihr uns helfen könnet – meldet euch gerne bei Papa und Mama, denn jeder schlaue Kopf und jede starke Hand werden gebraucht. Los geht es wie schon gesagt am 1. Dezember – zuallererst mit einem Rundgang für alle Verwandten und Freunde, denn bisher kennt niemand das Haus von innen, abgesehen von Papa und Mama. Ein verrücktes Gefühl! Zwar haben die beiden nicht die sprichwörtliche Katze im Sack gekauft, aber eine wohlwollende, bestätigende Meinung von meinen Großeltern oder Freunden der beiden würde ihnen sicher gut tun 😉

 

 

Ich für meinen Teil bin mir aber ganz ganz sicher, dass die beiden genau die richtige Entscheidung getroffen haben. Denn am Ende geht es doch nur um eins: Dass wir drei, naja, mit Kater Carlo vier, uns wohlfühlen. Und das kriegen die beiden immer irgendwie hin, das könnt ihr mir glauben!  🙂