20.09.2017

Wiedersehen macht Freude

 

 

Und wie ich mich freue! So viel von euch zu hören 🙂  So viele E-Mails habe ich in den vergangenen Tagen bekommen, dass ich Mama so lange genervt habe bis sie euch nun endlich wieder ein paar meiner Geschichten erzählt. Ziemlich viel war bei uns los in den letzten Wochen. Nicht immer nur Positives, denn Papa und Mama mussten viele bürokratische Kämpfe durchstehen, und zwischendurch war ich auch noch etwas krank. Aber alles in allem waren es wie immer aufregende Tage mit vielen tollen Menschen!

 

 

Ich fang mal mit den noch warmen Tagen an…als ich noch auf meinem Lieblingsplatz im Garten liegen konnte. Auf dem Foto schiele ich so nach oben, weil Papa gerade mit einer riesengroßen Schere Äste aus dem einzigen noch verbliebenen Baum auf unserem Grundstück schneidet. Normal kann ich von der Terrasse aus die Leute auf der Wiese nicht so gut sehen, weil die um einiges höher liegt, aber Papa stand auf einer wahnsinnig langen Leiter, das sah aus als ob er fliegen könnte! Mama hat sich ein bisschen um ihn gesorgt, wie er da so rumgewackelt ist, aber ich fands lustig zu sehen wie immer mehr Äste an ihm vorbei oder direkt über ihn drüber nach unten gerauscht sind…

 

 

Nur ein paar Tage später hab ich mit Mama, meinen Tanten und Oma Birgit einen Ausflug nach Hanau gemacht. Da war das Wetter zwar auch noch schön, aber wie Frauen nunmal so sind meinten sie wir müssen schon nach Winterkleidung gucken. Meistens fand ich das eher langweilig, aber ich hatte Verstärkung dabei: Tante Lisas Freund Niki.  Er und auch die anderen haben immer im Wechsel Quatsch mit mir gemacht, sodass ich die Geschäfte doch ganz gut ausgehalten hab. Sie haben sich auch beeilt, damit wir danach noch etwas spazieren gehen konnten. Einen Zwischenstop haben wir bei Nordsee gemacht – kurz danach ist das Foto hier oben entstanden, als ich von Mamas Gabel etwas Remoulade probieren durfte – und den nächsten bei einer Gruppe Tänzer. Mitten in der Fußgängerzone haben sie laute Musik angeschaltet und ziemlich toll und wild getanzt. Auch jonglierende Männer gab es! Ratet mal, was sie da durch die Luft geworfen haben…Schuhe! Das Ganze war nämlich beauftragt von einem Schuhgeschäft…und sah ziemlich lustig aus 🙂

 

 

Am Wochenende darauf (wie ihr seht immer noch bei schönstem Wetter – von wegen Winterklamotten, ha!) waren wir auf dem 80. Geburtstag von Mamas Tante und Godi eingeladen. Da waren ziemlich viele neue Gesichter, denn dieser Teil der Familie besteht aus acht Geschwistern, also Onkeln und Tanten meiner Mama, und natürlich all ihren Freunden/Freundinnen, Ehefrauen und -männern und Kindern. Leider sehe ich all diese Leute ganz selten – ist auch nicht leicht alle zur gleichen Zeit an den gleichen Ort zu bringen. Da leider eine Angestellte der veranstaltenden Gaststätte ziemlich krank war (und ich mich von verschnupften Leuten besser fernhalte), das Wetter aber gut, hab ich die meiste Zeit mit Papa und Mama draußen im Biergarten verbracht. Das war toll, weil da auch all die anderen Kinder waren und der Platz vor dem Biergarten mit mehreren Trampolinen ausgestattet ist. Wie ihr sehen könnt fand ich das super – Papa und Mama sind mit mir auf dem Arm darauf rumgehüpft und als ich dann ganz darauf gelegen habe hat Papa mich komplett durchgewackelt. Ich kam aus dem Kichern fast nicht mehr raus 😀

 

 

Tja und plötzlich, da wurde es dann doch kälter. Mama hat meine Pullis sortiert und ab sofort ist immer eine Mütze mit in der Wickeltasche. Das hat sich auch schon gelohnt, als wir in Dreieich auf dem Mittelaltermarkt in und um die Burg Hayn waren. Tante Tina hat uns den Tipp gegeben, konnte aber leider nicht mitkommen, weil sie wegen des Fahrradsonntags bei ihr Zuhause nicht mit dem Auto rauskam. Ziemlich schade, denn ihr Tipp war Gold wert! Ein echt toller und für Smartys im Reha-Buggy (und jeden anderen, der auf ein Hilfsmittel mit Rollen angewiesen ist) komplett zugänglicher Markt. Sogar in die Burg rein kommt man auf einem kleinen Umweg völlig ohne Treppen steigen zu müssen. Schon am Ende des ersten Gangs, ganz am Anfang des Marktes, hab ich dann mein neues Lieblingsspielzeug entdeckt: Mein erstes, echtes Piratenschwert aus Holz! Hab es mir gemeinsam mit Papa ausgesucht, denn der musste etwas tüfteln und genauer hinschauen um eines zu finden, das ich einigermaßen gut halten kann. Ich glaube so stolz waren wir beide gemeinsam noch nie – ein echtes Papa-Sohn-Ding 😉

 

 

Auch gab es in Dreieich Tiere zu sehen, so wie das pummelige Schwein hier. Ich glaube, die Gute isst genauso gern wie ich 😀 Einen Ritterkampf konnte ich beobachten und hätte am liebsten gleich mitgemacht. Eine Eule saß nur zwei Meter entfernt von mir auf einem Baumstamm. Tolle Musik gab es auch – hab ganz viel getanzt mit Papa und Mama. Und zum Schluss noch eine Lavendel-Duftkugel geschenkt bekommen, denn die soll beruhigen. Ich musste mich nämlich ganz schön aufregen, als ich einen „Wawa“ brauchte und deshalb für ein paar Minuten nicht mitten in Geschehen sein konnte…das nervt manchmal ganz schön!

 

 

Gleich am nächsten Tag sind wir dann hoch zur Kerb im Ort. Da hab ich endlich mal wieder ein paar meiner Freunde aus der Krabbelgruppe getroffen. Jonas hat mir seine Rassel geliehen, ich hab sie fallen lassen und er hat sie wieder aufgefangen. Auch bin ich Karussell gefahren: Papa saß auf dem kleinen Motorrad mit mir auf dem Schoß und Mama gleich daneben mit dem Absauggerät. Ich glaub den beiden war es danach ein bisschen übel – die Großen vertragen einfach nix! Ich fands aber toll, besonders nachdem Mama mir einen Lutscher gekauft hat. Ich hab zwar überall geklebt, war ganz „babbisch“, wie man in Hessen sagen würde, aber für so viel Geschmack mit so wenig Aufwand nehme ich das gerne in Kauf 😉 Hier könnt ihr auch meine neue Mütze sehen, die ist aus echter Wolle und so schön warm!

Leider hat sie mir nicht gegen den sich anbahnenden Schnupfen geholfen und letzte Woche Dienstag ging es mir nicht so gut. Auch die Krankenschwestern meinten, dass ich mich beim Abhören mit dem Stethoskop nicht so gut anhöre, da brodele es. Also war ich mit Mama und meiner Tagschwester am Mittwochvormittag beim Kinderarzt. So schlimm wie Papa und Mama dachten war es dann zum Glück nicht, er hat uns zur Sicherheit zwei Inhalationslösungen mitgegeben, aber wie ich eben so bin – ich habs allein gemeistert und bin nun wieder fit 🙂

 

Hoffentlich geht es euch allen auch gut, lasst euch von den Rotznasen nicht unterkriegen – wenn ich die wieder loswerde, dann schafft ihr das auch!