21.12.2020

SuperEinfachSchwierig

 

„Wirklich nett, dass ihr fragt! Uns geht es super. Uns geht es super schlecht. Und ehrlich wahr, alles ist einfach. Einfach zu komplex. Okay nochmal: Uns geht es super. Uns geht es super schlecht. Ja ehrlich wahr, alles ist einfach zu komplex. Alles ist super. Einfach. Schwierig. […] Alles ist super, super, einfach, einfach schwierig.“

(Blumentopf – SuperEinfachSchwierig)

 

Hallo ihr da draußen! Ziemlich durchwachsene Zeiten hier bei mir. Deshalb auch der Text da oben von einer Band, die Mama schon lange hört. Weil er so gut passt. In einem Moment ist alles super. Plötzlich alles wieder ziemlich schwierig. Komplex sowieso. Viele Themen bei uns, von denen jedes für sich schon ein Lebensjahr füllen könnte. Aber wie es bei uns nunmal so ist nehmen wir alles auf einmal. Mama ist gar nicht sicher ob der Text schonmal hier vorkam. Falls das so wäre beweist es aber nur WIE gut er passt. Wie oft er passt. Und natürlich wie vergesslich Mama ist  😉

Zuerst mal: Momentan bin ich ziemlich fit, Gott sei Dank! Während Mama hier schreibt düse ich mit Oma A in meinem Therapiestuhl sitzend durch die Wohnung und sammle alle Schätze ein die ich finden kann. Papa und Mama sind momentan noch ziemlich streng was Beatmungspausen angeht. Zweimal eineinhalb Stunden bin ich „frei“ von Leitungen und Schläuchen, die will ich natürlich genießen! Und auch wenn es mich ab und an nervt, dass ich den Großteil des Tages im Bett und am Elefanti verbringen muss, so weiß ich doch, dass es wichtig ist, damit sich meine Lunge ganz erholen kann. Mit der letzten Lungenentzündung, die ich in Freiburg auskuriert habe, war es nämlich leider nicht getan. Erst Blut im Urin, ein kurzer Gastauftritt in der Kinderklinik Aschaffenburg. Eine Nacht Zuhause, schlechte Sättigung, Hustenanfälle. Wieder ab in die Kinderklinik. Beginnende Lungenentzündung. Keine Luft, viel Schleim. Antibiotikum i.v. Wenig Schlaf, viele Piekser. Fieber und eine Horrornacht im Delirium. Dann langsam Besserung. Unendlich viele Inhalationen, Atemtherapie. Wieder ein bisschen Hoffnung auf bessere Tage. Liebe Krankenschwestern/-pfleger, Ärzte/Ärztinnen und viele Belohnungs-Geschenke. Und nun sind wir da – es wird besser. Langsam, aber stetig. Zur Unterstützung haben Papa und Mama noch eine Idee in petto, von der ich aber ein anderes Mal erzählen will. Wichtig ist, dass ich Weihnachten hoffentlich Zuhause verbringen kann. Auch wenn coronabedingt natürlich nicht viel los sein wird. Hauptsache der Weihnachtsmann ist gesund – in den Nachrichten hat ein Amerikaner gesagt, dass er den Mann mit dem weißen Bart und der roten Mütze höchstpersönlich geimpft hat. Den Geschenken dürfte also nichts im Weg stehen  🙂

So richtig aufzuarbeiten sind die vergangenen Wochen hier wohl kaum mehr, dafür war es einfach zu viel. Trotzdem wollte ich mich endlich mal wieder melden, wenn die Chroniken schon so stiefmütterlich behandelt werden von Mama. Bestimmt wird’s auch mal wieder besser. Ganz bestimmt. Super sicher. Absolut. Sowieso! In diesem Sinne, auch wenn es ein kurzes Update war, bis ganz bald. Für alles gilt nämlich:

 

„Die Sonne kommt, es geht von vorne los.“

(Seeed – Ticket)

 

und außerdem:

 

„Wir ham‘ nen Schatten, doch die Taschen voller Sonnenschein.“

(Blumentopf – Taschen voller Sonnenschein)

 

 

 

Euer Piratenkapitän Blutmesser-Samu