06.03.2018

iGude!

 

 

Hallo ihr da draußen!

Ich bin wieder da! War ja nie weg, im Gegensatz zu Papa, aber Mama und ich haben die Offline-Zeit einfach gebraucht. Kann mich gar nicht so richtig erinnern was Mama euch zuletzt erzählen wollte, denn Papas Unfall hat uns ziemlich aus der Bahn geworfen. Mittlerweile ist er wieder Zuhause, war zwischendurch schon mal kurz hier, musste dann aber für vier Wochen nach Bayreuth zur Reha. Richtig fit ist er leider immer noch nicht. Was nicht allzu verwunderlich ist, denn die Narbe seiner nächtlichen Not-OP ist ziemlich groß, er hat nun keine Milz mehr, hatte mehrere Rippenbrüche, eine große Platzwunde am Kopf, ein abgerissenes Ohrläppchen und das linke Knie macht auch jetzt noch Probleme. Trotzdem sind wir alle ziemlich froh, dass der Unfall „nur“ die eben genannten Folgen hatte, denn so wie Papas Auto aussah hätte es auch schlimmer ausgehen können. Natürlich hab ich ihn auch besucht im Krankenhaus, genauso wie er und Mama auch immer bei mir sind wenn ich mal wieder in einem dieser blöden Betten liegen muss…

 

 

Tja, nun versuchen wir alle drei wieder in den Alltag zu finden. Papa ist vorerst mal noch Zuhause, was ich ziemlich genieße. Musste ja auch lang genug auf den langhaarigen, lustigen Typen verzichten! Mama und er arbeiten nach und nach den ganzen Papierkram auf, der leider immer und zu jeder Zeit anfällt, egal was das Leben sich sonst so für einen überlegt. Mir selbst gehts zum Glück richtig gut, ich bin weiterhin von Erkältungen und der Grippewelle verschont geblieben (Mama klopft da immer auf Holz, die Verrückte). Und wie immer war trotz der Ausnahmesituation richtig viel los bei uns!

 

 

Wir haben zum Beispiel einen meiner beiden Pflegedienste gewechselt – nun werde ich vom „Wichtelteam“ aus Aschaffenburg und dem „Lottchen“ aus Miltenberg betreut. Auch kommen die Krankenschwestern nun etwas häufiger: Jede Nacht und 3-4 halbe Tage pro Woche ist nun jemand bei uns, um Papa und Mama zu entlasten. Das tut uns allen richtig gut, auch mir, nachdem ich mich die ersten Wochen nun daran gewöhnt habe, dass neue, ganz liebe, Schwestern bei mir sind. Besonders toll sind die Mehrstunden im Hinblick auf einen baldigen Kindergartenbesuch, der ohne medizinisches Fachpersonal leider nicht möglich wäre. Da sind Papa und Mama aber noch in der Klärung und berichten euch bestimmt Näheres sobald klar ist wo ich, vermutlich Ende des Jahres, hingehen werde. Leider stellt sich die Krankenkasse im Moment noch quer, was die dauerhafte Genehmigung der Pflegestunden betrifft. Auch meinen Stehständer haben sie leider erstmal abgelehnt. Papa und Mama setzten natürlich wie immer alle ihnen zu Verfügung stehenden Hebel in Bewegung, damit das alles bald rund läuft…

 

 

Genau in der Woche als Papa zwischen Krankenhaus und Reha ein paar Tage Zuhause war musste ich wieder nach Freiburg zur nächsten Spinraza-Gabe. Auch eine Beatmungkontrolle stand dieses Mal an, weshalb ich zuerst zwei Nächte auf der Intensivstation übernachtet habe. Die Lumbalpunktion fand somit erst am dritten Tag meines Ausflugs in den Schwarzwald statt. Leider verlief sie dieses Mal nicht so gut wie sonst immer – die Ärzte (gleich zwei!) mussten vier Mal pieksen bis sie den Spinalkanal und keinen Knochen getroffen haben.

 

 

Da hab ich mich verständlicherweise ziemlich aufgeregt. Zum Glück durfte Mama dabei bleiben! Auch zum allerersten Mal, als ob sie oder die Ärztin geahnt hätten, dass es nicht so leicht wird. Mamas Cousine Melanie hatte aber eine gute Idee um mich nach erfolgreicher Injektion abzulenken: Wir sind nach draußen vor die Klinik gefahren und haben nach den vorbeifahrenden Straßenbahnen geschaut. Da waren Schmerz und Ärger schnell vergessen. Am nächsten Tag durfte ich dann wieder nach Hause. Weil aber insbesondere die ersten beiden Nächte auf der Intensiv sehr anstrengend waren, weil ich auch dort regelmäßig in den Finger gepiekst werden musste, um die Blutgase überprüfen zu können, wollte Mama ungern die dreistündige Heimfahrt selbst antreten. Also kam mein wohl zweitliebster erwachsener Quatschmacher-Mann nach Papa, Thomas (Melanies Mann), extra mit dem Zug nach Freiburg und hat uns alle ganz entspannt mit unserem VW Bus Nelson nach Hause gefahren!

 

 

Natürlich habe ich mit Mama und Verwandten und Freunden auch lustige Sachen unternommen! Zum Beispiel drei Tage beim Fasching mitgefeiert – Helau! Auf dem Foto hier war ich beim Umzug in Waldaschaff, wie ihr sehen könnt als mümmelnder Hase 🙂 So viele Bonbons wie hier hat Mama noch auf keinem Umzug je bekommen sagt sie – ich kann euch den Zug also für nächstes Jahr empfehlen! Auch beim Kinderfasching in der Turnhalle war ich (als Astronaut) und in Wächtersbach beim Umzug, weil Mama da ursprünglich herkommt. Obwohl es so kalt war fand ichs echt toll, all die Verkleideten und vor allem die Spielmannszüge! Gerade jetzt während Mama das schreibt liege ich auf der Couch und übe mit Oma Birgit und Papa genauso schnell zu trommeln wie die Musikanten dort. Ich finde, ich bin schon gar nicht schlecht 😉

 

 

Jetzt wünsche ich euch allen erstmal eine verrückte, fröhliche und unfallfreie Woche!

Wir melden uns ganz bald wieder!

 

Und werden demnächst auch einen Newsletter für neue Samu-Geschichten einführen, damit ihr alle, wenn ihr möchtet, auch nach längeren Pausen immer schnell mitbekommt wenn es eine neue gibt – ohne ständig hier nachschauen zu müssen 🙂