17.07.2017

Herrchen auf Zeit

Ich muss euch noch etwas erzählen! Von meiner Aufgabe für drei Stunden ein „Herrchen“ zu sein. Für diesen Hund hier oben, Rocky.

Heute Nachmittag stand er plötzlich bei uns im Hof, ganz allein, ohne Leine und Begleitung. Erst dachte Mama, dass da bestimmt gleich jemand um die Ecke kommt und nach ihm ruft. Aber da war niemand, auch der Nachbar konnte keinen entdecken. In den Seitenstraßen bis hoch zum Wald hat er gesucht. Rocky und ich haben uns in der Zwischenzeit etwas kennengelernt. Mama hat ihm Wasser gebracht und eine improvisierte Leine verpasst, denn der Nachbar sagte, dass sein Lauf über die Hauptstraße ganz schön gefährlich aussah. Das wollten wir nicht riskieren und haben ihn angebunden. So ein lieber Kerl! Kein einziges Mal hat er gebellt, ließ sich streicheln und war echt brav. Papa hat schließlich etwas früher Feierabend gemacht, weil Mama und ich Rocky ja nicht allein hätten irgendwo hin fahren können. Er ist mit ihm zum Tierarzt zum Auslesen des Chips an seinem Hals. Es stellte sich heraus, dass er ungefähr zwei Stunden bevor er bei uns ankam beim Gassi gehen mit seinem Frauchen abgehauen ist – hat wie der Polizeihund Rex irgendetwas erschnüffelt und wollte los. Dann ist er kilometerweit durch den Spessart gelaufen und schließlich bei mir angekommen.

Ein bisschen traurig war ich schon als Papa sagte, dass Rocky wieder nach Hause geht. Aber er hat sich so gefreut seine Familie wiederzusehen, dass es für mich auch ok war. Ich würde wohl auch nicht bei Fremden wohnen wollen, so lieb sie auch zu mir sind. Als Erinnerung an meinen halben Tag als Hundebesitzer habe ich dieses Foto – frech und charmant in einem, genau wie ich!