19.11.2017

Hallo Herbst!

 

 

Auch wenn du bisher eher trüb bist, lieber Herbst, lass ich mir die Laune nicht verderben! Denn Papa und Mama unternehmen trotzdem viele tolle Sachen mit mir. Ich finde, dass sie viel mutiger geworden sind im Vergleich zum letzten Jahr und mir mehr zutrauen. Das find ich gut, denn was sollen mir graue Wolken und ein paar Regentropfen schon anhaben? Naja, manchmal schaffen sie es schon mich aus der Bahn zu werfen, aber dazu später mehr….

 

 

Zum Beispiel war Halloween! Ich war zwar dieses Jahr noch nicht draußen unterwegs, denn so richtig leuchtet es mir noch nicht ein, was das Ganze soll – aber eine tolle kleine Laterne mit LED-Teelicht habe ich von einer meiner Krankenschwestern bekommen. Sie hat gesagt, dass ihre Tochter sie extra für mich gebastelt hat. Mit vielen kleinen Spinnen, deren Netze und gruselig grünen Käfern drauf!

 

 

Spazieren waren wir auch, trotz Schmuddelwetter, des Öfteren. Zum Beispiel hier in Neuhütten tief im Spessart. Das ist vermutlich einer der tiefliegendsten Orte dort oben, denn in der Mitte liegt ein wunderschöner See. Der war aber nicht der eigentliche Grund für unseren Ausflug dorthin, denn Papa und Mama haben sich dort ein Haus angeschaut und ein bisschen vom Leben direkt am Wasser geträumt. Mit rund 400.000€ Kaufpreis kam es natürlich nicht in Frage – aber wir haben beschlossen, dass Neuhütten durchaus die lange Fahrt wert ist. Ein schöner Rundweg um den See (wenn auch etwas holprig für mich im Buggy), kleine Brücken, vieeeele hungrige Enten, ein großer Spielplatz und eine kleine Gaststätte mit sehr freundlichem Besitzer warten auf euch, falls ihr euch auch einmal so tief in die Wälder des Spessarts wagen wollt 😉

 

 

Apropos hungrige Enten: Ich hab welche gefüttert, zum allerersten Mal! Bei uns in Waldaschaff gibt es nämlich auch einen schönen kleinen See, wo drei von ihnen wohnen. So laut haben sie geschnattert! Ich glaube sie waren wirklich hungrig, denn sie haben das ganze Stück Brot aufgegessen, das Mama und Tante Tina mitgenommen hatten. Man konnte ganz klar erkennen wer der Chef unter den dreien ist, nur er durfte ganz vorne stehen, damit er die größten Brocken abbekommt. Mama und ich haben ihn aber veräppelt und extra weit geworfen, damit auch die anderen beiden etwas kriegen. Am Ende war ich schon etwas traurig, weil das Brot leer und das Interesse der Enten an uns damit irgendwie verschwunden war. Tante Tina meinte aber, dass wir ganz sicher mal wieder zum Füttern zu ihnen laufen werden – darauf freu ich mich schon!

 

 

„Da oben leuchten die Sterne, hier unten ersaufen wir!“ – hat Papa eben gesungen, als Mama ihn gefragt hat was ein guter Einstieg für eine Erzählung über meinen ersten St. Martins Umzug wäre 😀 Es hat nämlich echt geschüttet, das blödeste Wetter, das man sich für mich vorstellen kann. Trotzdem haben wir es durchgezogen: Papa, Mama, Opa Anton, Oma Carmen, Tante Tina, Onkel Uli und ich, gemeinsam pitschepatschenass! Wir haben uns wirklich nicht lumpen lassen und sind die ganze Runde vom Sportplatz bis zum Kindergarten mitgegangen. Opa hat mir einen Schirm über den Kopf gehalten, Tanta Tina und Papa haben mich im Wechsel geschoben, Mama hat meine Laterne gehalten und Oma und Onkel Uli waren mein Begleitschutz 😉 Leider hat die Piratenlaterne nicht besonders lange durchgehalten – nach etwa 10 Minuten fiel das Papier mit einem lauten „Platsch!“ auf den nassen Asphalt. Ich fand das gar nicht mal so schlimm, denn so konnte ich meinen blinkenden Laternenstab noch besser sehen. Als wir am Kindergarten angekommen waren, hab ich sogar die beiden Pferde, die den Zug angeführt haben, noch gesehen! Und als wir endlich einen Platz im Trockenen ergattert hatten durfte ich das Feuer beobachten während die anderen Glühwein getrunken haben. Ein paar meiner Krabbelgruppen-Freunde waren auch da, denn viele von ihnen gehen nun schon in die KiTa. Bestimmt kann ich ihnen ganz bald Gesellschaft leisten 🙂

 

 

Tja und dann…hast du mich doch erwischt, du fieser Herbst. Oder eher deine Freunde, Bewohner oder Mitarbeiter: die Viren und Bakterien. Haben sich heimlich bei mir eingemietet, ohne zu bezahlen. Und schon von Anfang an sagt die Physiotherapeutin aus Freiburg immer: „Alles raus, was keine Miete zahlt!“. Und ich sag euch, gewehrt haben sie sich, diese Viren! Wegen über 40°C Fieber und weil ich mich nicht mehr richtig beatmen lassen wollte bin ich dann mal wieder mit dem orange-weißen Taxi ins Krankenhaus gefahren. Solche Situationen können – wenn ich mich zu sehr verausgabe – nämlich schnell heikel werden. Dieses Mal war zum Glück ein ganz lieber Notarzt dabei, der die ganze Fahrt über seinen Zeigefinger zum Festhalten für mich zur Verfügung gestellt hat 😉 Mein mich aufnehmender Arzt hat Papa und Mama auch schnell beruhigen können: Das Röntgenbild meiner Lunge war für einen Smarty wie mich echt top und die Blutgasanalyse sooooo gut, dass der Arzt meinte die Blutprobe könne gar nicht von mir gewesen sein 😀

Nach zwei Nächten durfte ich schließlich schon wieder nach Hause. Zwar noch mit leicht erhöhter Temperatur, aber Papa und Mama kennen sich mittlerweile ja auch ziemlich gut aus und kümmern sich – so lange es nicht akut gefährlich ist – ganz toll auch ohne ärztliche Hilfe um mich. Und schaut mal hier, was sich der Herbst als Entschuldigung hat abringen können:

 

 

Sonnenschein auf dem Weg nach Hause 🙂