11.09.2018

Brumm, brumm!

 

Es gibt tolle Neuigkeiten ihr Lieben! Wer mich kennt, der weiß schon was „Brumm, brumm!“ zu bedeuten hat – ich möchte fahren. Momentan am liebsten den ganzen Tag mit meinem Therapiestuhl durch die Wohnung. Leider brauche ich dafür bisher immer noch jemanden der mich schiebt. BISHER!

 

 

Schaut euch das mal an: Der Permobil Koala, ein Elektro-Rollstuhl, den ich vor einigen Wochen endlich ausprobieren durfte. Auf dem Foto schaue ich leider nicht so glücklich – klar, wenn Papa und Mama sagen, dass ich da wieder raus soll. Über eine Stunde lang konnte ich den grünen Flitzer mit meinem Orthopädietechniker von Pohlig und einem Mitarbeiter von Permobil selbst ausprobieren. Beide haben sich echt viel Mühe gegeben, damit ich auch wirklich allein fahren kann. Der klitzekleine Joystick mit der Kork-Kugel den ihr gleich im Video auf der rechten Seite sehen könnt war meine improvisierte Steuerung, da ich an den großen in der Mitte des Tisches leider nicht drankam. Weil der kleine aber auf die Schnelle nicht zu befestigen war musste Papa ihn festhalten. Hinter mir läuft der schon erwähnte Orthopädietechniker, den ich dank solcher Aktionen immer mehr zu schätzen weiß, und hält den Not-Aus-Knopf fest. Nur für den Fall der Fälle – die Außendienstler sind da immer etwas besorgter als Papa und Mama  😉

 

Klickt doch mal hier, um mich beim Fahren zu sehen!

 

Echt gut oder?

Ich jedenfalls war begeistert. Endlich auch mal bestimmen wo’s langgeht. (Als ob ich die Richtung nicht auch sonst vorgeben würde 😉 ). Papa und Mama, selbst der Orthopädietechniker, hätten nicht geglaubt, dass ich es so gut mache! Zum Ende meiner ersten Fahrstunde habe ich den Rolli immer besser beherrscht und auch sofort reagiert wenn Papa oder Mama „Stopp!“ gerufen haben, weil ein Auto kam. Ein bisschen üben muss ich auf jeden Fall noch die Unterscheidung zwischen rechts und links – da hab ich wohl Papas Gene, der braucht nämlich auch immer eine kleine Eselsbrücke  😉 Und auch den Kopf mehr mittig zu halten, statt seitlich, trainiere ich fleißig. Es bedarf schon ein wenig Vorstellungskraft wenn Mama „geradeaus“ sagt, ich aber nach rechts schaue, wo für mich dann eigentlich vorne ist. Die beiden sind aber sehr zuversichtlich, dass ich das mit dem Kopf mit der richtigen Kopfstütze gut schaffe. Und ich bin es auch, denn der richtige Ansporn kann  manchmal Berge versetzen!

Aktuell klärt Papa, der zum Glück was von Technik versteht, noch mit dem Versorger für unterstützte Kommunikation ab welche Systeme kompatibel wären mit dem Rolli den wir uns letztendlich ausgesucht haben. Damit hoffentlich in einigen Monaten wenn alles bei uns Zuhause eintrifft keine Probleme auftreten. Schlussendlich bleibt nur eine Frage, die mir Papa und Mama auffallend häufig stellen: Welche Farbe soll der Rolli haben?

 

Ich antworte ja immer mit einem lautstarken „Blaaaaau“ und hoffe, dass die beiden sich bald von ihrer Vorstellung eines schwarzen Rollis verabschieden – ich geb ja jetzt die Richtung vor  😉