05.09.2020

Samu Chroniken

30.08.-05.09.2020

 

 

Hallo ihr da! Es ist schon wieder eine Woche vergangen und ich möchte euch ein wenig davon berichten. Genauso wie die letzte stand auch diese unter einem „Motto“: Freiburg. Vielleicht sogar noch „Essen“ zusätzlich – davon gab es diese Woche nämlich echt viel. Und ziemlich gutes noch dazu  😉

Aber von vorn. Letzten Sonntag haben wir recht entspannt Zuhause verbracht, Papa, Mama, Oma A. und ich. Papa hat ein wenig im Bad gewerkelt, weil der Rolladen noch nicht funktionierte, und ich bin mit Oma und Mama Rolli im Haus gefahren. Obwohl unser Wohn- und Esszimmer schon sehr sehr geräumig ist, ist das Fahren drinnen gar nicht so einfach. Nach drei, vier Runden mit Anweisungen von den beiden hatte ich den Dreh aber raus uns wusste genau wohin ich lenken muss, um keine Möbel anzudotzen (selbst die, die ich kaum sehen kann, weil sie sehr niedrig sind!). Eigentlich wollten wir auch den Montag ganz entspannt halten, da es am nächsten Tag nach Freiburg ging. Ein bisschen Familienzeit noch, ohne viel Haushalt oder handwerkliche Arbeiten am Haus. Papa sollte sowieso Zuhause bleiben und uns nicht in die Klinik begleiten, weil es hier noch so viel zu erledigen gibt. Deshalb hatten wir frühzeitig mit Mamas Cousine ausgemacht, dass sie mitkommt – zum Glück! Denn ob ihr es glaubt oder nicht, beim Ausräumen vom Auto hat Papa sich schon wieder den Fuß verletzt. So ein doofer Abfluss, der sich mit den Jahren abgesenkt hat, mitten in unserem Hof, war Schuld. Nun hat er rechts einen heftigen Bänderriss, nach Klinikbesuch eine Schiene und auch heute noch immer eine dicke Schwellung. Und wir, Mama und ich, mussten ihn mal wieder verletzt Zuhause zurücklassen, weil meine Beatmungskontrolle in der Uniklinik Freiburg anstand.

 

 

 

 

Dienstagmorgen ging es also los – chaotischer als geplant, denn normalerweise teilen Papa und Mama sich das Zusammenpacken, das Einpacken, die Organisation usw. untereinander auf. Das ging dieses Mal nicht, trotzdem sind wir recht gut losgekommen und haben bis auf Kleinigkeiten auch zum Glück nichts vergessen. Zusammen mit Mamas Cousine haben wir uns durch diverse Staus leicht verspätet bis nach Freiburg durchgeschlagen. Natürlich galten auch dort noch immer alle Corona-Regeln. Da wir aber schon wussten wie die Abläufe nun sind fiel alles etwas leichter und wir sind sogar am ersten Abend pünktlich und ziemlich entspannt (inklusive „Entspannungs-Film“ zum Inhalieren) zur Schlafenszeit übergegangen.

 

 

Wie schon gesagt, stand eine Kontrolle meiner Beatmungsparameter an. Die Nächte waren also das Wichtigste dieses Mal, denn um sehen zu können wie gut mein Körper versorgt wird wenn ich schlafe und etwas „abschalte“ was das Atmen angeht, muss ich vor dem Einschlafen, zwei und vier Stunden danach, sowie nach dem Aufwachen in den Finger gepikst werden, um etwas Blut für eine BGA (Blutgasanalyse) abgenommen zu bekommen. Wie vor einigen Monaten schon mal erklärt, kann man darin, vereinfacht gesagt, sehen wie viel Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut ist. Hier ist besonders das Verhältnis wichtig, denn ein Ungleichgewicht würde auf eine unzureichende Beatmungssituation hinweisen. Bei mir war aber alles bestens! Lediglich die Atemfrequenz, also wie viele Atemzüge die Maschine mir pro Minute vorgibt, wurde altersentsprechend etwas verringert. Nach der zweiten Nacht, ebenfalls mit Pieksern, um zu schauen ob die neue Frequenz ausreichend ist, war das Thema auch schon durch.

 

 

Abgesehen von den Nächten hatte ich (tagsüber) recht wenige Termine. Für einen, den Physio-Test, hab ich von Mama aber sogar eine Belohnung bekommen (LEGO!), denn ich hab so gut wie noch nie mitgemacht und der Therapeutin gezeigt was ich in den letzten vier Monaten alles geübt habe! Mama meint, ich werde eben älter und vernünftiger  😉  Eine Lumbalpunktion gab es dieses Mal nicht – warum, erzähle ich euch ganz bald! Sonst stand nur ein kurzes Gespräch mit den Kinder-Chirurgen an wegen einer Salbenbehandlung und natürlich der Verlaufsbericht an meine Neurologin und die Stationsärztin. Da es mir prima ging konnte ich nach erledigten Terminen raus, wie immer: Straßenbahnen schauen! Eine war ziemlich bunt, schimmernd grün, blau, lila und gelb. Farblich also ein bisschen wie Papas Bänderriss-Fuß Zuhause….  😉

 

 

Den Rest der Woche habe ich es mir gut gehen lassen. Nach dem Kindergarten am Freitag war ich unterwegs, hab mir Oma A.s Arbeit angeschaut und im Anschluss sind wir Essen gegangen. Natürlich coronabedingt draußen im Biergarten, aber das Wetter hat gepasst und das Essen war so gut! Leberknödelsuppe, Salat-Dressing und Pfifferling-Sauce konnte ich auch probieren. Nicht zu vergessen das Schokoladeneis, das Kinder als Nachtisch kostenlos bekommen. Ich hab vor Freude nur noch gequietscht!

 

 

Und weil es doch fast nichts Besseres als Essen gibt, habe ich mit Mama und meiner Krankenschwester heute morgen noch einen draufgesetzt und gleich nochmal außer Haus gegessen, wieder in einem Biergarten, ein spätes aber sehr gutes Frühstück. Leider mit viel Wespen-Besuch, zum Glück mit Oma B. und Tante L. Eine super Entschädigung für die Kliniktage und ein prima Start ins Wochenende.

 

Nachdem ich euch jetzt hoffentlich ein bisschen Appetit gemacht habe wünsche ich allen ein schönes Wochenende!

Egal ob sommerlich warm oder herbstlich kühl – macht es euch gemütlich!