13.10.2020
Samu-Chroniken
05.-13.10.2020
Hallo ihr Pappnasen! Wobei – eigentlich ist Mama eher die Pappnase, weil sie schon wieder mit Verspätung meine Geschichten aufschreibt. Wir haben echt überlegt einfach Folgendes zu schreiben: „War krank, wieder gesund, bin wieder krank – ein echtes Kindergartenkind im ersten Jahr, juhu!“. Und obwohl es stimmt, vielleicht doch eine etwas längere Ausführung, wenn ihr wollt?
Es stimmt leider tatsächlich: Nachdem ich letzte Woche Mittwoch bis Freitag wieder im Kindergarten war, bin ich nun seit dem Wochenende schon wieder krank. Ich nehme einfach jedes Virus und jedes Bakterium mit. Ganz so wie es sein muss im ersten Herbst/Winter unter so vielen anderen Kindern. Dieses Mal ist es für mich echt anstrengend, denn ich muss ständig husten. Das ist für mich nicht ganz so leicht, denn auch dafür braucht man Muskeln, die bei mir ja nicht so stark sind. Papa, Mama und mein Pflegepersonal sind aber echt begeistert wie gut ich das Husten mittlerweile hinbekomme. Vor zwei Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass ich selbst so viele Schleimis rausbekomme. Und im letzten Jahr wäre ich nach zwei Tagen wohl viel zu erschöpft gewesen um das Ganze so gut zu managen. Klar, ich benutze trotzdem meinen Wawa (Hustenassistenten) als Hilfe – aber auch dafür braucht man Kraft. Wegen des vielen Hustens und wohl auch allgemein von der Erkältung wurde meine Stimme ein bisschen „in Mitleidenschaft gezogen“. Papa meint ich klänge als ob ich drei Fässer Rum pro Tag trinken würde und dazu mindestens zehn Zigarren geraucht hätte….
Die beiden sind weiterhin mit ihren üblichen Aufgaben beschäftigt. Papa werkelt am Haus, denn der Fuß ist wieder einigermaßen heile. Er bereitet alles für den endgültigen Außenputz vor, macht alte Sandsteine wieder sauber und schön, setzt die Holzscheite für den Ofen im Winter auf und schraubt, klebt, dübelt und sägt was das Zeug hält. Nebenbei telefoniert und organisiert er viel. Mama kocht, putzt, macht Feuer mit dem aufgestapelten Holz und schreibt und schreibt und schreibt E-Mails und Listen und Anträge ohne Ende. Letzte Woche, als ich im Kindergarten war, hatten die beiden außerdem nochmal einen Termin in einem anderen Autohaus. Dort stand dann auch endlich mal ein Fahrzeug in der entsprechenden Größe zum Anschauen bereit. Wie ihr wisst, sind Papa und Mama nämlich grade dran ein größeres Auto zu organisieren, damit ich weiterhin wachsen und trotzdem mit meinem E-Rolli unterwegs sein kann. Jedenfalls muss es für Mama ein bisschen erschreckend gewesen sein, denn das Ding wird RIESIG werden. Ungefähr so, wie der größte DPD-Bus der euch einfällt. Das einzig Positive: Durch das hohe Dach ist reichlich Platz für „Auto-Deko“…irgendwas Gutes muss man nunmal immer finden, Glas halb voll, nicht halb leer – ihr wisst schon 😉
Viel mehr Aufregendes ist hier eigentlich auch kaum passiert. Wie ihr seht, habe ich trotz Erkältung noch gute Laune. Meine Stimmlage passt grade auch ziemlich gut zum Pirat-Spielen mit Oma A. Ich ruhe mich trotzdem viel aus, bemühe meine Beatmunsgeräte etwas mehr als sonst, inhaliere alle zwei Stunden. Gestern meinte ich, als es mir auf dem Sofa ohne Beatmung nicht so gut ging, zu Mama: „Ich will ins Bett. Das ist besser für ein krankes Kind in meinem Alter!“. Papa und Mama sind echt stolz auf mich, dass ich so gut einschätzen kann was mir gut tut. Dass ich meine Bedürfnisse benennen kann. Und auch darauf, dass ich ein Wahnsinns Gedächtnis für lustige und schlaue Sprüche habe, passt mal auf:
Samu (im Gespräch über seine raue Stimme): „Hoffentlich wird die bald wieder normal, sonst krieg ich die Krise, wenn ich mich noch länger so anders anhöre!“
Mama: „Das versteh ich…“
Samu: „Was kriegst du so zu Weihnachten? Ich glaub, ich krieg ne Krise!“
Mama (laut lachend): „Wo hast du den Spruch denn her?“
Ich: „Da hab ich wohl bei dem R. (Pfleger) gelauscht!“